Eigentlich begann alles 2017, bei einem Gespräch zwischen unserem Mitgründer Jürg und dem damaligen Werksstudenten Julius, der heute unsere Nachhaltigkeitsabteilung leitet. Es ging um das Thema „Permakultur“ und ihre unglaublichen Erfolge vor allem im kleinbäuerlichen Umfeld. Jürg und Julius verband sehr schnell die Faszination vor der schier unfassbaren Intelligenz unserer Natur. Die Tatsache, wie sich Natur erhält, gegenseitig schützt und immer in sich perfekt ist, müsste doch auf die Landwirtschaft so übertragbar sein, dass ein Wirtschaften möglich sein müsste, welches ohne Monokultur, Pestizide etc. auskommen könnte - Und zwar viel konsequenter noch als „Bio“, das vom System her nicht so weit weg vom Konventionellen schien, als es eigentlich wünschenswert wäre.

Aus dieser gemeinsamen Faszination wurde ein Plan: Permakultur auf den Acker bringen. Julius stürzte sich in die Literatur, ans Telefon und in tausende Kilometer ICE um festzustellen: Mit diesem Traum waren wir – zum Glück – keineswegs alleine. Aus Amerika und  Australien kommend, haben sich die letzten Jahre Landwirt*innen und Wissenschaftler*innen dem Thema gewidmet, das unter dem Begriff der „Regenerativ ökologischen Landwirtschaft“ auch nach Europa gekommen ist. Unsere Faszination wurde größer und größer. Wir gründeten unseren Bodenretter-Fonds, den wir ab sofort mit 1% des Abgabepreises an den Handel pro verkauftem landwirtschaftlichen followfood-Produkt füttern wollen.

Mit dem Geld wollten wir einen landwirtschaftlichen Partnerhof finden, mit dem wir gemeinsam beweisen wollten: Bio ist nur der Anfang: Eine Landwirtschaft, die Böden aufbaut und Trockenzeiten trotzt, ist möglich.

©Finck Photography

2019 hörten wir von einem Hof, der führend in Deutschland sein sollte: Gut&Bösel in Brandenburg. 1000 Hektar Betrieb in einer der trockensten Gegenden Deutschlands. Wir fuhren direkt los. Trafen den Landwirt und Visionär Benedikt Bösel. Und beschlossen vor Ort, wieder einmal ein neues Abenteuer zu starten.
Wir sagen es vorab: Das, was Benedikt Bösel und sein Team in Brandenburg leisten, ist unglaublich. Wir waren und sind so fasziniert, dass wir beschlossen haben, alles, was wir uns leisten können, in dieses Projekt zu investieren.
2020 waren das 50.000,- EUR aus dem Bodenretter-Fonds, 2021 werden es mindestens 100.000,- EUR sein.

Es sind drei Dinge der regenerativen Methoden, die uns besonders faszinieren: Ganzheitliches Weidemanagement, Agroforst und Syntropische Landwirtschaft.

Benedikt Bösel, Visionär und Landwirt von Gut&Bösel in Alt Madlitz. ©Finck Photography

Eine kleine, wahre Geschichte von Gut&Bösel.

Benedikt Bösel: "Eines morgens kamen wir zu unseren Pflaumenbäumen, die wir im Rahmen unserer Agroforst Bemühungen auf unseren Feldern pflanzen. Mit Schreck sahen wir, dass viele Äste am Rand abgeknickt waren. Wir waren verunsichert und riefen unseren Mentor und Vordenker Ernst Götsch, an: Gemeinsam mit ihm eruierten wir die Ursache für die zurückgestutzen Äste: Und kamen aus dem Staunen nicht heraus! Es waren Insekten, die uns die Bäume gestutzt hatten, und zwar aus bestem Grund und Vorteil für alle! Warum? Sehr wahrscheinlich, um deren Wurzelwachstum anzuregen. Durch das Abknicken von Ästen werden Wachstumsimpulse an die Baumwurzeln gegeben, ein Segen für die jungen Bäume.
Da hat eine in sich intakte Natur dafür gesorgt, dass die Bäume kräftig werden. Die Insekten waren keine Schädlinge, sondern Nützlinge der besten Art."

Eines von vielen Beispielen das zeigt, warum Natur keine Pestizide und Roboter braucht, sondern Systeme, in denen sie sich selber organisieren kann.