>> Unterschiedliche Wirksamkeit.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Kompensation, die unterschiedlich wirksam sind.

CO2 langfristig binden: Hierbei handelt es sich zum Beispiel um klassische Aufforstungsprojekte. Durch die Pflanzung von Bäumen wird sichergestellt, dass immer mehr Vegetation entsteht, welche bestehendes CO2 aufnimmt und wieder im Boden speichert. Gerade bei Aufforstungsprojekten gibt es riesige Unterschiede und leider unseriöse Projekte und damit auch teilweise berechtigte Kritik. Denn ein Baum muss beispielsweise mindestens 15 bis 20 Jahre stehen, bis er sich selbst überkompensiert, also mehr Emissionen aus der Atmosphäre bindet als er selbst und seine Pflanzung emittiert haben. Bei einem Baum für 30 Cent lässt sich das kaum sicherstellen, sodass er oft mehr Emissionen verursacht als bindet. Bei unseren Projekten kostet ein Baum mehr als 4 Euro. Dadurch wird aber sichergestellt, dass er nicht in den ersten 15 Jahren gefällt und der Wald auch nur in nachhaltiger Forstwirtschaft bewirtschaftet wird.

Emissionen verhindern: Dabei geht es um Projekte, welche Emissionen erst gar nicht entstehen lassen oder dafür sorgen, dass Bäume erst gar nicht gefällt werden müssen. Zum Beispiel durch effizientere, ressourcenschonende Kocher. Sie emittieren weniger Treibhausgase und brauchen weniger Holz. Dadurch gelangen weniger THG (Treibhausgase) in die Atmosphäre und es werden Bäume als natürliche CO2-Filter bewahrt. Auch hier ist das Monitoring der Projekte entscheidend. Projekte, die nicht von Dritten zertifiziert oder geprüft sind, sollten besonders geprüft oder gleich ganz vermieden werden.

Wir setzen auf einen Mix aus beiden Ansätzen. Sowohl langfristige Bindung als auch Verhinderung von Emissionen.

Unsere Kompensationsgelder investieren wir in folgende Projekte:

Projekt

Land

mehr Infos

Kommunales Wiederaufforsten bzw. Kaffeebauern wappnen sich für den Klimawandel

Nicaragua

Link

Weniger Abholzung des Regenwalds dank effizienten Kochern

Kenia

Link

Sauberes Trinkwasser für Schulen und Haushalte

Uganda

Link

Königsmoor Schleswig-Holstein

Deutschland

Link

Bodenfruchtbarkeitsfonds

DE/CH

Link

Foto: myclimate – www.myclimate.de

>> Kompensation kann den Anstieg der Treibhausgaskonzentration nur abmildern.

Dieser Kritikpunkt trifft zu. Es sei denn wir überkompensieren und investieren mehr in die Bindung der Emissionen, als wir tatsächlich verursachen. Deshalb ist unser Ziel auch klimapositiv zu werden - mehr kompensieren als wir verursachen. So können wir die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre tatsächlich wieder abbauen.

 

>> Kompensationsmenge ist zu niedrig angesetzt.

Ein Kritikpunkt ist, dass die CO2-Freisetzung bestimmter Aktivitäten zu niedrig angesetzt wird, oder die Wirkung von Kompensationsprojekten zu hoch. In komplexen Strukturen, wie wir sie auch bei followfood haben, muss immer wieder mit Annahmen und Modellen gerechnet werden. Denn für manche Aspekte haben wir keine spezifische Datenund müssen auf branchenübliche Werte und Literaturdaten zurückgreifen. Diese sind wissenschaftlich abgesichert und in der Berechnung wird immer der schlechteste Wert angenommen. So wissen wir, dass jeder Wert, der auf Annahmen basiert, immer schlechter sein wird als er tatsächlich bei followfood ist. Zusätzlich kommt zu der so berechneten Menge an Emissionen ein Risikoaufschlag von 15%, damit das Risiko zu niedriger Werte nicht mehr besteht. Wir kompensieren also mehr, als tatsächlich berechnet wurde und begegnen damit den unumgänglichen Unsicherheiten.

 

>> Ein Scheitern der Aufforstungsprojekte ist nicht ausgeschlossen.

Es ist nicht klar, ob Waldprojekte langfristig gelingen und somit Emissionen binden können. Ein Scheitern würde bedeuten, dass das gebundene CO2 wieder in der Atmosphäre landet. Diese Unsicherheit geht mit solchen Projekten einher. Wir investieren daher in verschiedene Projekte und kooperieren mit seriösen Projektpartnern. Gemeinsam arbeiten wir nach Kräften daran, diese Projekte erfolgreich gedeihen zu lassen.

Foto: myclimate – www.myclimate.de

>> Gutes Gewissen kaufen.

Kompensationsmaßnahmen setzen, wie wir im Beitrag "Klimaneutralität in der Umsetzung" gesehen haben, nicht an der Ursache an, sondern bekämpfen die Symptome. Sie können den Klimawandel verlangsamen oder gar stoppen und verschaffen uns dadurch Zeit. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Wir verstehen die Kompensation nicht als modernen Ablasshandel, mit dem sich gutes Gewissen kaufen lässt. Denn die Tatsache, dass wir all unsere ökologischen Negativeinflüsse kompensieren, bedeutet nicht, dass wir unser Ziel erreicht haben und weitermachen wie bisher. Im Gegenteil - für uns ist es ein konsequenter Schritt zur Umsetzung unserer Vision eines klimapositiven Unternehmens und einer konsequenten Dekarbonisierung.

 

>> Fazit.

Kompensationsmaßnahmen müssen sich auf unvermeidbare Emissionen beschränken und dürfen nicht dazu dienen, unterlassene Maßnahmen zur Einsparung von Treibhausgasen und anderen Umweltwirkungen abzuzahlen.
Essentiell hierfür ist Transparenz. Wir brauchen einheitliche Richtlinien, die festlegen was „Klimaneutralität“ genau bedeutet und wie sie erreicht wird. Deshalb könnt ihr HIER lesen, was Klimaneutralität für uns bei followfood bedeutet und wie wir das umsetzen.

Wir machen nicht etwas Schlechtes weniger schlecht. Sondern wir begreifen es als Weg hin zu klimafreundlichen, klimapositiven Strukturen.

Weitere Beträge zum Klimawandel und wie wir es geschafft haben, klimaneutral gestellt zu sein:

Foto: myclimate – www.myclimate.de