Auf den Feldern wachsen verschiedene Getreidearten, Linsen und bald auch Kartoffeln.
Sophie und Jonathan haben bereits im Sommer 2019 mit Grün-Düngung gearbeitet und setzen neben biologisch-dynamischen Präparaten auf die regenerative Bodenbewirtschaftung.

Neben dem Landbau, der die Hauptrolle auf dem Hof spielt, werden hier Hühner aufgezogen, die seit dem Spätsommer 2019 einen mobilen Stall bewohnen. Ein kleiner Herdenverbund von Alpakas fühlt sich im Schwarzwald wohl und versorgt die schwäbische Traumfabrik mit Wolle.
Die vielen Wiesen rund um den Unteren Berghof bieten seit jeher bestes Futter für eine Gruppe Rinder. Diese wachsen auf und um den Hof herum auf und verwandeln das saftige Gras in Dung für Felder und Wiesen.

Guter Boden sozusagen für eine Zusammenarbeit im Rahmen der Bodenretter-Initiative von followfood.

Der Boden ist vorbereitet. (Bild: Urs Mauk - ReLaVisio, Unterer Berghof)

Der erste Versuchsanbau im Bodenretter-Fonds wird ein regenerativer Kartoffelanbau mit Mulch sein. Die Kartoffel wird hierbei in einer bodenaufbauenden – stattabbauenden Art und Weise – in die Fruchtfolge integriert.

Deshalb gibt es einige grundsätzliche Unterschiede im Anbau. Dieser beginnt nicht, wie man vielleicht meinen könnte, mit dem Legen der Kartoffeln, sondern schon viel früher.

Phase 1 – Vorarbeit

Er beginnt im Vorjahr mit der geeigneten wintergrünen Zwischenfrucht. Diese schützt die Bodenstruktur und versorgt den Boden mit Nährstoffen, welche unsere Kartoffeln später brauchen.

Im Frühjahr wird die Zwischenfrucht in den Boden flach eingearbeitet.

Phase 2 – Das Legen der Kartoffel

Wenn nun der Boden vorbereitet ist können die Kartoffeln gelegt werden.
Am Unteren Berghof startete die Bodenbearbeitung am 7. April. In der zweiten Aprilhälfte kommen dann die Kartoffeln in die Erde. Der Keim für das Projekt ist also gelegt.

 

Der Mulch sorgt für eine bessere Nährstoffversorgung der Kartoffeln und des Bodens. (Bild: Urs Mauk - ReLaVisio, Unterer Berghof)

Phase 3 – Das Ausbringen von Mulch

Ein nächster Schritt im Anbau ist das Ausbringen von Mulch – wie der Name unserer Anbaumethode schon verrät. Dieser wird auf die Dämme aufgebracht kurz bevor die Kartoffelkeime die Dammkrone durchstoßen. Mulch sorgt dann für die bessere Nährstoffversorgung der Kartoffeln und des Bodens, schützt den Boden vor Austrocknung und Erosion, und dämmt die Freisetzung von Gasen aus dem Boden ein.
Außerdem sorgt Mulch dafür, dass weniger Unkraut wächst. Der Boden wird das restliche Jahr über nicht mehr bewegt. Jonathan und Sophie meinen das sieht – neben den vielen Vorteilen für Boden und Pflanze – auch noch super aus.
Alles in Allem ein Gewinn für die Kartoffel, den Boden und das Klima.

Und dann heißt es: Wachsen lassen.

 

Mit dem Bodenretter-Fonds fördern wir den Aufbau von Wissen und die Weitergabe von Praxiserfahrungen im regenerativen Landbau. Der erste Anbau unserer Kartoffeln wird wissenschaftlich begleitet um die Erfolge und positive Erfahrungen ebenso zu erfassen, wie Herausforderungen und Verbesserungspotential.

So keimen und wachsen nicht nur die Kartoffeln, sondern auch das Wissen.