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Syntropische Landwirtschaft stellt ein sehr intensives Anbaukonzept dar, welches sich die Natur als Vorbild für den Anbau nimmt. Böden bleiben daher grundsätzlich bedeckt und im besten Fall bewurzelt. Dieser Bodenschutz beugt Erosion vor, hält die Feuchtigkeit im Boden, belebt die Bodenaktivität, führt kontinuierlich Nährstoffe dem Boden wieder zu, unterdrückt Unkräuter, verbessert die Bodenstruktur und die Aufnahmefähigkeit von Wasser. Beim Betrachten von Flächen, die so bearbeitet werden, ist vorwiegend Wald zu sehen – denn letztendlich sind syntropisch angelegte Flächen Waldgärten, die die Landwirtschaft mit der Forstwirtschaft verbinden. Zentral für dieses System sind Bäume und das Prinzip der Pflanzensukzession. In der Natur wird jede Brachfläche zuerst von Pionierpflanzen besiedelt. Diese ermöglichen die sukzessive Etablierung anderer, anspruchsvoller Pflanzengemeinschaften. Dieser Prozess zieht sich fort bis sich der Wald etabliert hat. Erfahrungen zeigen, dass das Land am „produktivsten“ in einem halboffenen Waldsystem wirken kann. Die oberen Baumkronen lassen noch genügend Licht auf alle “Etagen” des Waldes fallen, in denen zusätzlich geerntet werden kann. Z.B. Gemüse oder Getreide am Boden, Beeren an mehrjährigen Stauden, Obst und ganze Bäume zur Weiterverarbeitung. Dabei wirkt sich die Ernte positiv auf die Regeneration des Öko- systems aus.

Ein Beispiel: Radieschen und Salate werden zusammen mit Kohl und Auberginen, Ingwer, Bananenstauden, Papayas, Orangen und Kakao angebaut. Die Pflanzen werden gleichzeitig gepflanzt und ziehen sich „gemeinsam“ groß. Sobald eine Kultur reif ist, wird geerntet. Die Ernterückstände bleiben als Mulch und Dünger im Beet. Die Bäume werden regelmäßig geästet. Die verbleibenden Pflanzen im Beet bekommen so sukzessive mehr Licht und Platz zum Wachsen. 
Über das Wurzelsystem werden nach jeder Ernte oder nach jeder Baumpflege Impulse ausgelöst, die zur Verjüngung des Systems und zur Steigerung des Wachstums der Folgegesellschaften führen.

(Quelle: https://www.kartoffelkombinat.de/blog/2019/12/wasser-pflanzen/)