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Um eine öffentliche Ressource effektiv und gerecht zu verwalten, ist neben bewussten Verbrauchern und verantwortungsvollen Herstellern entscheidend die Politik gefragt. Ohne klare Regeln und einer konsequenten Durchsetzung dieser wird es unmöglich sein, unsere Fischbestände nachhaltig zu bewirtschaften. In den meisten Ländern basiert der politische Rahmen für die Verwaltung der Fangfischerei auf einem einfachen Modell. Das Fischereimanagement versucht, Fischbestände auszubeuten, bis sie die maximale Dauerfangmenge oder den langfristig maximalen Gewinn für die Fischerei erreichen. Ohne die Regulierung durch z.B. Fangquoten steigt der Fischereiaufwand nachweislich auf ein Niveau jenseits der ökologischen Nachhaltigkeit und hört erst auf, wenn die Fischereikosten den Nutzen überwiegen (Beddington et al., 2007). Die Fischereipolitik legt allerdings die Prioritäten für den nationalen Fischereisektor fest – zum Beispiel die Maximierung der Rentabilität des Fischereisektors oder den Erhalt der ökologischen Nachhaltigkeit. Fischereibewertungen bestimmen, welches Fischereiniveau für das Erreichen dieser Ziele mit einer langfristigen Bewirtschaftung aufrechterhalten werden kann. Es ist also zentral, dass die Fischereipolitik die richtigen Ziele für die ökologische Stabilität von Fischbeständen festlegt und diese in Absprache mit wissenschaftlichen Instituten, welche Fischereibewertungen vornehmen, regelmäßig neu definiert.  

Quellen:  

Koehn, John Z., et al. "How Can the Oceans Help Feed 9 Billion People?." Conservation for the Anthropocene Ocean. Academic Press, 2017. 65-88.

Beddington, J.R., Agnew, D.J., Clark, C.W., 2007. Current problems in the management of marine fisheries. Science 316, 1713–1716. http://dx.doi.org/10.1126/science.1137362